Patentiere / Patenschaft übernehmen!

Hast Du selbst nicht die Möglichkeit Tiere zu halten? Dann kannst Du über Hühnerrettung NRW e.V. eine Patenschaft für eines unserer geretteten Tiere übernehmen. Mit einer Patenschaft sicherst Du einem geretteten Tier sein glückliches Zuhause. Unsere Tiere leben artgerecht und dürfen ein natürliches Leben führen. Ihre medizinische Versorgung ist gesichert.

Eine Tier-Patenschaft ist ab 5,00 EUR monatlich möglich. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Du kannst auch eine Patenschaft verschenken, z. B. zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Die Laufzeit der Geschenk-Patenschaft bestimmt der Schenkende – eine Geschenkpatenschaft ist ab einem Mindestbetrag von 30,00 EUR möglich. Wenn Du dich für eine Patenschaft entschieden hast, senden wir Dir eine Patenschaftsurkunde mit dem Foto Deines Patentieres zu.

Als Dankeschön erhälst du die Kopie eines handgemalten Bildes Deines Patentieres in DIN A4. Unser ehrenamtlicher „Vereins-Künstler“ Rolf Engelhardt fertigt von jedem unserer Patentiere eine Kreidezeichnung an. Solltest Du eine Patenschaft verschenken wollen, ist das zusätzlich zu der Patenurkunde ein tolles Geschenk.

Jährlich finden Patentreffen statt, um das Patentier persönlich kennenzulernen.

Möchtest du gerne die Patenschaft für einen unserer Schützlinge übernehmen, dann fülle bitte unseren Patenschaftsantrag aus...

Hennelore

lebt bei Nadine in Essen

Das 1.000ste Huhn, oder einfach Hennelore

Als Hennelore aus dem dunklen Stall ins Tageslicht getragen wurde, war ihr noch nicht bewusst, dass sie ein ganz besonderes Hühnchen sein würde.Im Rahmen unserer Frühjahrsrettung aus einem Bodenhaltungsbetrieb, sollte das 1.000ste und somit das letzte Huhn unser neues Patentier werden.
Wir schlossen sie mit einem lachenden und zugleich auch einem weinenden Auge in unsere Arme.
1000 Tiere warteten darauf, endlich in ein neues und artgerechtes Leben ziehen zu dürfen, zu Menschen, die schon Tage zuvor alles für die Ankunft mit viel Liebe hergerichtet hatten und nun voller Vorfreude vor ihrem Handy saßen und dem Einzug ihrer Hennen entgegen fieberten.
Und dann aber auch die traurige Gewissheit, dass wir an diesem Tag 38.000 Hennen zurücklassen müssen.
Hennelore, du tapferes kleines Mädchen, willkommen im Leben!
Du stehst stellvertretend für die anderen 999 Hühner, die am nächsten Morgen ihren ersten Sonnenaufgang bestaunen und in glückliche Menschenaugen schauen durften.
Du stehst aber auch für deine 38.000 Mitinsassinnen, die dir nun irgendwo von da Oben die Krallen drücken und dir wünschen, möglichst lange all das nachholen zu können, was sie leider niemals kennenlernen durften.

Hennelore

Everest

lebt bei Nadine in Essen

Everest

Everests ehemaliges zuhause war auf den ersten Blick einfach nur wunderschön und idyllisch.
Ein altes Bauernhaus mitten in den Feldern, freilaufende Hühner und Gänse, Schäfchen mit ihren Lämmern auf der Wiese, ein kleiner gemütlicher Hofladen, wo man mit gutem Gewissen einkaufen gehen kann. Leider hat Everest die 10 freilaufenden Hühner auf dem Hof nie kennengelernt. Ihr Leben fand im Verborgenen statt, hinter der wunderschönen ländlichen Fassade. Dort saß sie mit ca. 700 Leidensgenossinnen in einer konventionellen Bodenhaltung. Kein Tageslicht, harte Gitterböden, Enge, Stress, Lärm. Dass draußen die Sonne schien, es nach Blumen und frisch gebackenem Kuchen duftet und die Menschen mit einem guten Gefühl ihre Eier kauften, davon hat sie nichts mitbekommen. Genauso wie die Menschen von ihrem Leben nichts ahnen konnten.

Am Tag ihrer Rettung war sie schon ziemlich schlapp, ihr Legedarm machte ihr durch das viele Eier legen mittlerweile zu schaffen und hatte sich entzündet. Auch Ihre Kolleginnen sahen ziemlich mitgenommen aus. Müde, ängstlich und kaum noch Federn an ihren kleinen Körpern.
Everest musste sich erstmal eine Woche auskurieren und wieder gesund werden. In dieser Zeit der intensiven Pflege wurde aus dem anfänglich aggressiven und ängstlichen Hühnchen eine kleine zahme und anhängliche Henne, die unsere Tochter direkt ins Herz schloss. Damit war dann auch klar, sie bleibt nicht nur zur Pflege, sie hat nun auch ihr Für-Immer-Zuhause gefunden.

Den Namen durfte unsere Tochter für sie aussuchen. Wer selbst Kinder hat, wird jetzt wahrscheinlich ein wenig schmunzeln, das haben wir anfänglich auch. Everest bedeutet aber auch die Mutige, von daher fanden wir es am Ende doch sehr passend. Die mutige Everest hat durchgehalten bis sie endlich ihren eigenen kleinen Hof finden durfte.

 

Chrissy

lebt bei Kathrin in Jüchen

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„Was wünscht du dir zu Weihnachten?“

kam wie jedes Jahr die Rückfrage von meiner Familie. „Zwei Hühnerleben“ kam die Antwort von mir.

Da unsere jährliche Winterrettung kurz vor Weihnachten anstand, wünschte ich mir zwei Hühnerleben. Eigentlich hatte ich meinem Mann versprochen, dass bei zehn Hühnern Schluss sei, aber zu dem Zeitpunkt lebten schon zwölf Hühnerdamen bei uns. Ob zwölf oder 14, das passt auch noch meinte ich. Und dann kam Chrissy. Nicht allein, sondern zusammen mit Ronja. Es war ursprünglich geplant, dass mein Mann und ich mit zum Stall fahren sollten, doch dann hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Mann, mein Sohn und ich lagen flach. Es musste alles kurzfristig umgeplant werden. Chrissy wurde am 17.12.2022 bei unserer jährlichen Winterrettung gerettet. Sie stammt aus einer Bodenhaltung eines Großbetriebes mit fast 170.000 Hühnern. 1000 Mädels plus Pflegehühner durften mit. Chirssy gehörte zu den sogenannten Pflegies. Das sind Hühner, welche wir können auf Grund von Krankheit oder anderen Auffälligkeiten nicht oder nicht direkt an unsere treuen Abnehmer:innen weitergeben. Chrissy fehlte ein halber Zeh und der Rest des Zehs war schon nekrotisch. Also wurde sie direkt am Montagmorgen operiert. Der Zeh wurde komplett amputiert. Unsere liebe Sandra hat sich ihr erst einmal angenommen und sie bei sich untergebracht und weiter versorgt. Wir waren ja alle ans Haus gefesselt. Weihnachten viel also für uns Menschen flach, aber nicht für Chrissy. Am ersten Weihnachtstag konnte ich sie zusammen mit Ronja abholen. Da das Wetter ziemlich bescheiden war, die Damen die Temperaturen nicht gewohnt waren und es mit frischer OP Narbe und Verband nicht direkt rausgehen konnte, verbrachten Chrissy und Ronja erst ein paar Wochen bei uns im Haus. Chrissy war schon die Tage bei Sandra sehr zutraulich, was für die weißen Mädels eher selten ist. Sandra sagte mal zu mir, die braunen Hennen sind die Bauermädels und die weißen Hennen die Stadtmädels, eher ein bisschen hektisch und flatterhaft. Chrissy kannte nichts, nur die Enge im Stall, die Lautstärke und das täglich gleiche Futter. Anfangs war sie dem Futter gegenüber auch sehr skeptisch. Körnerfutter, Salat, oder Leckereien wie Salatgurke, Mais, Trauben, Käse oder sogar Mehlwürmer hat sie nicht angerührt. Schlafen in Spänen und Heu kannte sie auch nicht. Mitte Januar ging es dann endlich raus zu den anderen. Und was soll ich sagen, die Integration in die Gruppe klappte problemlos. Sie ist mittlerweile ein kleiner Gourmet geworden. Sie liebt rote Früchte, Reibekäse und besonders Mehlwürmer. Sie ist die erste, die morgens den Stall verlässt und abends muss man sie von der Stalltüre pflücken. Von alleine geht sie nicht rein. Sie genießt ihre Freiheit und versteht sich super mit der ganzen Truppe. Allerdings hat sie ein Handicap und das ist nicht ihr Fuß. Chrissy ist, wie wir so schön sagen ein „Pipihuhn“. Sie hat ständig Darmausfluss. Ein Hormonchip alle drei Monate macht dies aber besser. Denn dadurch muss sie keine Eier mehr legen und der Legedarm kommt zur Ruhe. Chrissy ist eine Zuckerpuppe, lässt sich gerne durch den Garten tragen und kuscheln. Sie ist richtig angekommen und kann jetzt endlich das Leben leben, das sie verdient und wir machen es ihr so schön wie möglich. Chrissy darf auch jederzeit gerne besucht werden, vorausgesetzt ihr bringt rote Weintrauben, Erdbeeren oder sonstiges mit. Chrissy freut sich auf euch!!!

Auster

lebt bei Kiki in Mönchengladbach

Ein schwerer Start…

Auster kam bereits als Junghenne zu uns. Sie wurde in einem Bio-Lege-Betrieb gefunden und anders als viele sicher von Bio erwarten, war sie in einem katastrophalen Zustand. Ihr gesamter Kopf war bis auf die Knochen blutig gehackt und wir konnten noch nicht einmal mit Sicherheit feststellen, ob sie überhaupt noch Augen hatte. Aber Auster hat Kampfgeist bewiesen, entgegen aller Erwartungen hat sie diverse OPs zur Rekonstruktion ihres Gesichts genauso überstanden wie die wochenlange, sicherlich oft schmerzhafte Wundversorgung. Sie kann wieder sehen und sogar ihre Augenlider funktionieren wieder. Auster hat sich zu einer aufgeschlossenen Henne entwickelt, die neugierig ihre Umgebung erkundet und gerne Menschenkontakt hat. Sie lässt keine Chance zum Schmusen aus und zeigt sich regelrecht verspielt. Wenn man in seiner Hand Mehlwürmer vor ihr versteckt, gibt sie nicht auf, die Hand irgendwie „aufzuscharren“, um an den begehrten Leckerbissen zu kommen. Und trotz ihrer kleinen Glatze, auf der wahrscheinlich nie wieder Federn wachsen, ist aus dem blutüberströmten Häufchen Elend, das hier ankam, eine wunderschöne, stolze Henne geworden.

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Michel und Ida

leben bei Robert und Petra

Patentiere / Patenschaft - Ida und Michel
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Im Spätsommer 2019 fuhr eine Dame durch einen kleinen Ort am Niederrhein und musste plötzlich bremsen, da ein Huhn auf der Straße unterwegs war. Da sie das Huhn alleine nicht einfangen konnte, klingelte sie an einem Haus in direkter Nähe. Die Hausbesitzer und die Autofahrerin konnten das Huhn auf ein Gelände zurückscheuchen, das laut Aussage der Anwohner einem älteren Ehepaar gehörte, welches aber inzwischen verzogen sei und die Tiere zwar täglich versorge, aber insgesamt den Tieren nicht mehr gerecht werden konnte. Durch den Tiernotruf von Stefan Bröckling wurden die Besitzer kontaktiert und es stellte sich heraus, dass neben zwei Hühnern und einem Hahn noch drei Gänse, eine Ente sowie ein Kaninchen dort lebten. Die Gänse waren bereits an eine Fremdperson als Weihnachtsbraten versprochen. Durch die Intervention von Stefan Bröckling konnte das rückgängig gemacht werden und für alle vorhandenen Tiere ein schönes, schlachtfreies Zuhause gefunden werden. Und so landeten zwei der vermeintlichen Weihnachtsgänse – Michel und Ida – bei Robert und Petra, wo sie nun einen Platz auf Lebenszeit haben und ihr Leben bei bestem Futter, mit einem großen Teich und viel Zuwendung genießen. Der dritte im Bunde, ebenfalls ein Ganter, kam ganz in der Nähe unter, wo ihn bereits eine Schar geretteter Gänse erwartete, bei denen er nun als männliche Verstärkung den Besitzern hilft, die Mädels zu bewachen. Unser Dank an das Lebensretterhühnchen und Stefan Bröckling ist in Worten kaum zu beschreiben. Michel und Ida würden sich über ein paar liebe Paten sehr freuen. 

Ludmilla und Tilda, unsere Patenputen stehen Pate.

leben bei Nicole

Da die Pute die „große Schwester“ unserer Hühner ist, möchten wir auch auf ihr Leid aufmerksam machen und werden euch die Geschichte zweier „Mast“-Puten erzählen, die seit Oktober 2021 ein neues Zuhause bei unserer 2. Vorsitzenden gefunden haben: Ludmilla und ihre Freundin Tilda.
Im jungen Alter von ca. sechs bis acht Wochen sind Ludmilla und Tilda am 10.10.21 zu uns gekommen. Der Mast und Schlachtung entkommen, leben sie nun in ihrem eigenen Stall mit viel Platz und reichlich Auslauf, den sie sich lediglich mit ein paar gefiederten frechen „Flatterfrauen“ und ihrem eingebildeten „Flattermann“ Salvatore teilen müssen. Im Gegensatz zu den eher aufgeregten Hühnern sind Puten sehr archaische, ruhige und entspannte Tiere, die aber wie unsere Hühner auch, sehr zahm und zutraulich werden können. Bei ihnen wird nochmal besonders deutlich, dass unsere Vögel mit den Dinos verwandt sind, Puten wirken auch aufgrund ihrer Art wie sie sich bewegen, wie kleine Raptoren.
Nach der Eingewöhnungsphase fühlen sich Ludmilla und Tilda nun pudelwohl, laufen den ganzen Tag, natürlich immer zusammen im Trupp, auf der Wiese herum und können sich ausgiebig der Nahrungssuche, dem Sandbad und allem, was zu einem glücklichem Putenleben gehört, widmen.
Zunächst wurden sie noch von den Hühnern verscheucht, wenn sie auf ihrem Lieblingsplatz unter der Tanne ein Sandbad genossen, aber das hat sich mittlerweile, da die Puten fast dreimal so groß sind, geändert. Sie werden immer selbstbewusster und lassen sich von der Hühnerbande nichts mehr gefallen.
Aufgrund ihrer Zucht stehen sie natürlich ständig auf Diät und bekommen statt Kraftfutter, reichlich Obst und Gemüse in allen Formen und nur rationiertes Körnerfutter. Ihre absolute Leibspeise sind Weintrauben - für die lassen sie alles andere stehen.
Ansonsten sorgen die zwei für jede Menge gute Laune mit ihren fröhlichen Geräuschen und ihrer unglaublich positiven und interessanten Energie.
Da Mastputen genauso wie Masthühner einer Qualzucht entspringen, ist ihre Lebenszeit im Vergleich zu ihren gesunden Artgenossen deutlich kürzer. Deshalb stehen Tilda und Ludmilla Pate für unsere kleine Putenherde. Wenn wir uns irgendwann von einer Pute verabschieden müssen wird daher eine neue Pute gerettet, die dann in Freiheit und Würde leben kann.
Puten sind Klasse! Das wissen nur zu wenige!

Puti
Putehoch

PATENSCHAFTSANTRAG