Aufrecht statt „kopfüber“…

Die Ausstallung und der Transport zum Schlachthof …

Die Hennen, die nicht von einem Verein wie der Hühnerrettung gerettet und bei euch in Obhut genommen werden, werden in den meisten Fällen durch Fänger Kolonnen eingefangen, verladen und dann zum meistens weit entfernten Schlachthof transportiert. Da unsere Arbeit nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein ist“ ergeht es also fast allen Hennen (in Deutschland rund 50,4 Millionen Hennen) und natürlich auch den Masthühnern so. Im Akkord rücken die Arbeiter an um so schnell wie möglich die Ställe mit meistens tausenden Tieren zu entleeren. Die Hühner werden an den Beinen gepackt, mehrere auf einmal, und dann kopfüber in die Transportboxen „gestopft“. Diese Prozedur führt zu Stress, Angst und diversen Verletzungen wie Knochenbrüchen, Verrenkungen, Luxationen, ausgekugelten Gelenken und Hämatomen. Die Arbeiter haben oftmals keine entsprechende Ausbildung oder Schulung, werden schlecht bezahlt und sind nicht selten sehr grob im Umgang mit den Tieren.

Ein Gericht in Rotterdam hat ein wegweißendes Urteil gefällt und entschieden, dass diese Fangmethode nicht mit geltendem EU- Recht übereinstimmt und daher das kopfüber Fangen rechtswidrig einzustufen ist.

Im Rahmen der Grünen Woche hat der Deutsche Tierschutzbund eine Fachtagung unter dem Thema „Handle with care - Lösungsansätze zu tierschutzgerechteren Fangmethoden von Masthühnern und Legehennen“ veranstaltet, zu der auch die Hühnerrettung NRW eingeladen war. Zusammen mit unseren Kolleginnen von Eyes on Animals, die bereits seit vielen Jahren an der Verbreitung der aufrechten Fangmethode und entsprechenden Schulungen und Vorträgen in der EU arbeiten, waren wir in Berlin vor Ort. Eyes On Animals hat hierzu einen besonders praxisnahen Vortrag gehalten, und somit ganz konkrete Lösungsvorschläge und Methoden aufgezeigt, wie eine aufrechte Fangmetode umzusetzen ist und welche Vorteile sie hat.

An der Fachtagung haben ca. 270 Teilnehmer aus der Tierärzteschaft, den Landwirtschaftsministerien, Instituten für Tierschutz, Verbänden und Tierschutzbeauftragten und auch Vertretern der Industrie teilgenommen und sich an den Diskussionen um tierschonendere Fangmethoden beteiligt.

Wir danken dem Deutschen Tierschutzbund für die Einladung und den Eyes on Animals für die wertvolle Arbeit, die wir immer gerne unterstützen.