Aus dem Herzen des Ruhrgebiets in die Herzen der Menschen

Am vergangenen Samstag konnten 401 Hennen und vier Hähne eine Bodenhaltung verlassen und in ein neues, schönes Leben starten. Und obwohl die Bodenhaltung aus Tierschutzsicht die mit Sicherheit für die Hennen schlechteste Haltungsform ist, fanden wir die Hühner in einem verhältnismäßig guten Zustand vor. Einige wenige waren stark bepickt und hatten dadurch einen Teil ihres Gefieders verloren. Der Rest sah sehr gut aus. Das lässt sich recht einfach erklären, denn der Betreiber bestückt seine Hallen mit nur 75 Prozent der jeweils für die Größe zugelassenen Hennen-Anzahl. Diese vermeintlich kleine Änderung ist schon ein enormer Gewinn für die Hühner, denn dadurch wird die drückende Enge und der oft daraus resultierende Stress und Kannibalismus vermieden.

Fünf Hennen mussten zur Pflege aussortiert werden, da sie Kloakenvorfälle, Schichteier und fast das ganze Programm der hühnermedizinischen Diagnostik mit sich brachten. Eins dieser Hühner hat es leider nicht geschafft, die kleine Irmi wurde am Montag im Beisein ihrer Adoptantin von Doktor Tüllmann erlöst. Ihre entzündliche Bauchwassersucht war zu weit fortgeschritten, sodass es leider keinen anderen Weg für sie gab. Trotzdem sind wir dankbar, dass sie bei Manuela immerhin einige Stunden Liebe und Führsorge erfahren konnte. Die anderen Patienten sind den Umständen entsprechend wohlauf und können es kaum erwarten, nach draußen zu kommen und ins wahre Leben zu starten. Ihr könnt ihren Werdegang auf unseren Kanälen in den sozialen Medien beobachten.

Dem Betreiber möchten wir nicht nur für die angenehme Kommunikation im Vorfeld und den reibungslosen Ablauf während der Rettung danken, sondern auch dafür, dass er von den ursprünglich versprochenen 100 bis 200 Hennen auf 400 aufgestockt hat und so die Anzahl der geretteten Leben verdoppelt hat.

Ein Wermutstropfen sind die vielen Hühner mit abgerissenen Krallen und amputierten Zehen, die wir nur auf den industriellen „Lochboden“ in der Anlage zurückführen können, anders sind diese Verletzungen nicht zu erklären. Dazu werden wir im Nachgang das Gespräch mit dem Betreiber suchen, um für zukünftige Hennen vielleicht eine Verbesserung zu erreichen.

Ein großer Dank geht an dieser Stelle an alle Adoptanten, Helfer und Mitstreiter… ohne Euchwäre das alles nicht möglich.                                   .