Calming the Catch

Die sanftere Ausstallungsmethode ein Kooperations-Projekt der Eyes on Animals und Hühnerrettung NRW.

uprightcatching

Die Henne, als landwirtschaftliches Nutztier, wird in der Regel mindestens 2-3 mal verladen und transportiert. Von der Brüterei zur Aufzucht, von dort zum Legebetrieb und Schlussendlich zur Schlachtung. Ausgezerrt und erschöpft von der ständigen Eierproduktion ist die Legehenne am Ende ihrer Laufbahn und nachlassender Leistung nur noch wenige Gramm schwer und somit auch nur ein paar Cent wert. Das macht sie zu einem fast wertlosen „Abfallprodukt“ welches ohne großen Aufwand und mit wenig Rücksicht gefangen, verladen und transportiert wird. Der Transport zu den Schlachthöfen ist meist ein weiter Weg, da nur wenige Schlachthöfe aus logistischen Gründen Legehennen in ihrem Schlachtbetrieb annehmen.

In Anbetracht dieser Situation ist das Projekt „Calming the catch“ von Eyes on Animals entstanden.

Hier geht es vor allem darum, das Leid der ausgedienten Legehennen beim Fangen und Verladen zu reduzieren.

In Kooperation mit den Eyes on Animals möchten wir dieses Projekt, welches bereits in den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und auch Kanada stattfindet oder in Vorbereitung ist, auch in Deutschland etablieren.

Hierzu stellen wir unsere Partnerorganisation Eyes on Animals aus den NL, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat, kurz vor:

Eyes on Animals ist eine internationale Inspektions- und Beratungsorganisation für landwirtschaftliche Nutztiere (www.eyesonanimals.com), die unter anderem auch mit der Industrie zusammenarbeitet, um die Situation landwirtschaftlicher Nutztiere zu verbessern. Stetig auf der Suche nach praktikablen Möglichkeiten besucht EoA Schlachthöfe, Exportsammelstellen, Viehmärkte und kontrolliert (Geflügel-)Viehtransporte, einschließlich des Fangens und Verladens von Geflügel. Als Ergebnis schreibt EoA beratende Berichte und hilft, wo es möglich ist, um praktische Verbesserungen zu erreichen.

Angeboten werden u.a. Tierschutzschulungen für Viehtreiber, Schlachthofangestellte und seit 2016 auch für Hühnerfänger. Die Fortbildung für Ausstallungsteams besteht aus einem theoretischen Teil (2,5 Stunden) und einem praktischen Teil, in dem gemeinsam auf sanftere Weise Hühner gefangen bzw. ausgestallt werden: nämlich aufrecht, bis zu zwei auf einmal, anstatt 4-5 Hühner an einem Bein kopfüber.

(eine visuelle Anleitung, was dies bedeutet, finden Sie hier:
https://www.eyesonanimals.com/wp-content/uploads/2019/06/Instruction-EonA-Dutch-caching-method.pdf).

Bei Inspektionen von Geflügeltransporten und Ausstallungen wurde immer wieder festgestellt, dass diese Prozedur besonders stressig ist und immer wieder grobe Verletzungen beim Ausstallen und Verladen von Geflügel stattfinden. Aufgrund dieser Situation sind die Trainingskurse entstanden, die nun seit 2016 erfolgreich in den Niederlanden durchgeführt werden. Bereits 6 professionelle Fängerteams wurden geschult und zwei große Eierproduzenten haben auf die „Calming the Catch“ Methode umgestellt. Alle Hennen werden nach ihrer Legeperiode aufrecht und „human“ ausgestallt.

Die Beter-Leven-Stiftung (ein in den Niederlanden populäres System zur Kennzeichnung von Lebensmitteln) hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass diese aufrechte Fangmethode von Legehennen, bald zu den obligatorischen Kriterien für Eier mit 3-Sterne-Kennzeichnung gehören wird.

Die Hühnerrettung NRW möchte dieses Projekt in Kooperation mit Eyes on Animals auch in Deutschland etablieren und ist deshalb auf der Suche nach aufgeschlossenen Landwirten und Betrieben, die ebenfalls die Situation ihrer Hennen verbessern möchten und dem Tierschutz offen gegenüberstehen.

Interessenten können sich gerne zu einem unverbindlichen Austausch bei uns melden: info@huehnerrettung.de

Weitere Informationen zum Thema:

Instruction video - EonA Dutch catching method for laying hens:

https://www.youtube.com/watch?v=MwhpXAtChOE