Knapp vor dem Flockdown – unsere Februarrettung

Seien wir ehrlich, wer hat wirklich an die Wetterprognosen mit Schneechaos und extremer Glätte geglaubt? „Ja, es wird ein bisschen schneien und sicher auch etwas glatt werden, aber nicht so schlimm…“, war der vorherrschende Gedanke bei den letzten Vorbereitungen zur Rettung vom 6. Februar. Keiner hat geglaubt, dass wir die Hühner kurz vor dem inzwischen gerne „Flockdown“ genannten Wintereinbruch abholen würden.

Als wir an besagtem Samstag am Bio-Hof in der Nähe von Bonn ankamen, herrschten noch moderate Temperaturen und wir konnten gute genährte, gesunde Bio-Hennen aus einer Mobilstall-Haltung ausstallen. Natürlich blüht auch dem „glücklichsten“ Huhn aus einer solchen Haltung am Ende der ersten Lege-Phase (also nach ca. 12 bis 18 Monaten) eine meist brutale Ausstallung durch die Vorhut des Schlachttransportes sowie ein oft langer Weg, beispielsweise bis nach Osteuropa, zur endgültigen Tötung. Und ebenso selbstverständlich ist für jede der 205 Hennen, die wir in diesem Bio-Stall vorfanden, auch vor ca. 2 Jahren ein männliches Küken vergast oder geschreddert worden. Und trotzdem freuen wir uns …. über die tollen Hennen, den Betreiber, der sie uns überlassen hat sowie die lieben Abnehmer, die den Hühnern ein neues Zuhause gegeben haben. Und schlussendlich freuen wir uns, dass wir das alles zwölf Stunden vor dem Wintereinbruch geschafft haben.

Alles in allem ging nicht nur die Ausstallung reibungslos und schnell über die Bühne, auch die Abnehmer an den Übergabeorten waren pünktlich und zuverlässig zu Stelle, sodass es für den Einzug ins neue Zuhause für die Hennen keine Verzögerungen gab. Liebe Adoptanten, dafür möchten wir uns hier nochmals sehr herzlich bedanken. Ihr rettet, trotz Corona-Sicherheitsmaßnahmen, Leben und macht unsere Rettungen perfekt. Ohne Euch wäre das alles nicht möglich.

Besonders positiv: Wir konnten die Tierärzte, die uns immer so selbstlos unterstützen, in Ruhe lassen und mussten am Schnee-Chaos-Montag keine halsbrecherische Fahrt antreten, da wir lediglich ein Pflegi vorfanden. Diese Henne zeigte etwas Untergewicht und wirkte insgesamt etwas angeschlagen. Aber mit ein bisschen Wärme und gutem Futter, hat sie sich schnell berappelt und konnte an ihre neuen Besitzer weitergegeben werden.

Und nun heißt es: „Auf zur nächsten Rettung…“ Wir freuen uns schon darauf.