08.01.2021: Rettungsbericht Januar 2021
Klein, aber leider nicht so fein …
Bei unserer Rettung am 2. Januar lagen Freud und Leid nah beieinander. Frühzeitig, schon im Oktober 2020, stand die Vereinbarung mit dem Betreiber einer Bodenhaltung in der Nähe von Aachen, am 2. Januar 2021 ca. 450 Hennen abzuholen und ihren neuen Besitzern zu übergeben. Am Weihnachtsabend erhielten wir eine Nachricht mit den besten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest und beiläufigen Mitteilung, man habe „einige“ Suppenhühner vermarkten können, sodass wir nun nur noch ca. 130 weiße und 20 braune Hennen abholen könnten. Wir alle waren entsprechend geschockt und haben direkt für den ersten Weihnachtsfeiertag eine Besprechung einberufen, um zu beschließen, wo und bei wem wir die Anzahlen entsprechend reduzieren können. In weiser Voraussicht haben wir gleich im Geiste noch weiter reduziert und alle Abnehmer entsprechend informiert.
Tatsächlich fanden wir dann am Rettungstag noch 114 Hühner vor. Der Rest war dem Profit zum Opfer gefallen. Unsäglich traurig über diesen Verlust, aber trotzdem froh für die Hennen, die wir noch retten konnten, startete unsere Ausstallung sowie die folgende Übergabe. Allen Abnehmern möchten wir an dieser Stelle danken. Ihr habt nicht nur Verständnis für unsere missliche Lage gezeigt, ihr habt tapfer mitgezogen und den überlebenden Hühnern ein tolles, neues Zuhause gegeben.
Ein Huhn war leider so geschwächt und verletzt, dass es trotz schnellen Eingreifens zur Stabilisierung, den Weg zur Übergabestelle und dem dortigen Tierarzt nicht geschafft hat. Es starb auf der Fahrt in die Freiheit.
Vier Hennen mit Bauchdeckenbrüchen warten in Mönchengladbach auf ihre Operationen und können dann mit etwas Verspätung in ihr Hühner-Rentner-Leben starten. Einige weitere wurden aussortiert, da sie kleinere Verletzungen zeigten und ihr Allgemeinzustand nicht gut war. Diese Hennen werden auf unseren Pflegestellen aufgepäppelt und gesund gepflegt.
Natürlich können wir den ruhigen und guten Ablauf der Rettung als Erfolg werten, trotzdem bleibt das miese Gefühl, so viele Hühner verloren zu haben, weil sie für ein paar Euro als Suppenhühner verschachert worden sind. Umso optimistischer schauen wir auf die anstehenden Rettungen im März, Mai und Juni, bei denen wir mit zuverlässigen Betreibern zusammenarbeiten, die sich an die Vereinbarungen halten.